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Goldene Regeln zum Scheren: vom ungezähmten Bärenfell zu einem schicken und sportlichen Schnitt

Die Tage werden kürzer und das Fell deines Pferdes länger. Ähnelt dein Pferd mittlerweile auch mehr einem Teddybär, als einem Pferd? So ein dickes Fell ist natürlich schön kuschelig und warm, wenn man aber regelmäßig mit seinem Pferd arbeitet oder ein Pferd hat das schnell schwitzt, dann kann es schnell zum Problem werden. Wenn das Pferd klitsch nass ist und nicht mehr trocknet, steigt das Risiko für Erkältungen und Muskelverspannungen. Und wenn wir mal ehrlich sind, wir wollen auch nicht mit nasser Kleidung draußen in Wind stehen. In solchen Fällen kann es manchmal besser sein, sein Pferd zu scheren. In diesem Blog haben wir deshalb alle wichtigen Punkte zum Thema Scheren zusammengefasst

Damit das Winterfell wächst, spielen zwei Faktoren eine wichtige Rolle. Zum einem die Umgebungstemperatur und zum anderen das Sonnenlicht. Wenn die Tag kürzer werden und die Temperatur langsam sinkt, verändern sich der Hormonspiegel des Pferdes und das Winterfell fängt langsam an zu wachsen. Pferde ziehen sich sozusagen einen eigenen Wintermantel an. Dieser kann dein Pferd gut vor Regen, Schnee und Wind schützen und ist sehr praktisch. Allerdings hat Mutternatur dabei nicht beachtet, dass wir unsere Pferde reiten und manche sogar intensiv trainieren. 



Ein dickes Winterfell kann nämlich auch sehr schnell hinderlich sein und zu warm werden. Das Pferd schwitz sehr schnell und ist nach wenigen Runden klitsch nass und trocknet nach dem Reiten sehr schlecht, auch nicht , wenn man eine Abschwitzdecke aufzieht. Während des Reitens ist dies noch nicht so ein Problem, sobald man aber „trockenreitet“ bzw. das Pferd wieder zurück stellt, kann das Pferd schnell auskühlen und das Risiko von steifen Muskeln und Erkältungen steigt drastisch an. Eine Abschwitz-/ Nierendecke kann natürlich helfen, manchmal ist das Pferd aber so nass, dass man 3- 4 Stunden warten muss und unzählige Male die Abschwitzdecke wechseln muss.  


„Vorbeugen ist deswegen besser als Heilen!" 

Um Winterfell vorzubeugen kannst du dein Pferd natürlich frühzeitig eindecken, und somit den Hormonen des Pferdes vorspielen, dass es gar nicht kälter wird. Manche Pferde bekommen aber trotzdem ein dichtes Winterfell und haben es schnell warm. Deckt man dann das Pferd zu warm ein, kann ein Pferd auch einen Hitzestau bekommen und sogar eine Kolik entwickeln. Beobachte dein Pferd deshalb gut und überprüfe, ob dein Pferd die richtige Temperatur hat. Dies ist zum Beispiel möglich mit dem Orscana Deckensensor,der dir mit Hilfe einer App angibt, ob den Pferd die richtige Decke trägt. Die richtige Decke findest du zum Beispiel bei Epplejeck, schau dir hier unserer großes Winterdeckensortiment an. 


Hat dein Pferd also dickes Winterfell und schwitz schnell? Dann raten wir dir zum Scheren deines Pferdes, um besser mit deinem Pferd arbeiten zu können und um Krankheiten vorzubeugen. 

Wann kann ich am besten scheren? 

Am besten wartest du, bis dein Pferd sein komplettes Winterfell entwickelt hat. Dies ist bei jedem Pferd unterschiedlich, in der Regel haben Pferde Mitte Oktober ein komplettes Winterfell.  

Wenn du dein Pferd im Oktober oder November geschoren hast wirst du merken, dass das Fell schneller wächst als man erwarten würde. Deshalb ist es bei den meisten Pferden besser nochmal im Januar zu scheren, wenn das Pferd wieder Winterfell hat und schwitzt.  

Was für eine Schermaschine brauchst du? 

Welche Schermaschine du brauchst hängt davon ab, wie du dein Pferd scheren möchtest. Zum Beispiel ganz oder nur den Hals, nur die Beine oder doch ein Muster? 




Wenn du dein Pferd ganz scheren möchtest, dann kannst du am besten eine große und robuste Schermaschine, wie zum Beispiel die Liscop Lite, Kerbl Farmclipper oder Sectolin SE-600 wählen. Die Messer dieser Schermaschinen sind groß und stark und sind am besten für größere Oberflächen geeignet. Wenn du nur die Beine oder sogar ein Muster scheren möchtest, dann kannst du am besten eine kleinere Schermaschine benutzen. Die Messer dieser Schermaschinen sind kleiner und feiner, wodurch du präziser scheren kannst. Tipp: du hast keinen Stromanschluss an den Platz, an dem du dein Pferd scheren möchtest? Dann kannst du am besten eine Schermaschine mit aufladbarem Akku nehmen.  

Was muss ich beim Scheren beachten? 

Bevor du dein Pferd scherst, musst du darauf achten, dass dein Pferd trocken und sauber ist. Nasse Haare, Sand und anderen Schmutz sind ein NO GO für deine Schermaschine. Am besten ist es, wenn du dein Pferd einen Tag davor wäscht um allen Schmutz aus dem Fell zu bekommen. Danach kannst du eine dünne Regendecke ohne Futter aufziehen, damit dein Pferd auch sauber bleibt. Des Weiteren ist es wichtig, dass die Messer deiner Schermaschine scharf sind und der Akku aufgeladen ist.  

Außerdem raten wir dir eine Bürste, Handtuch und Schermaschinenöl griffbereit zu haben. Damit du während des Scherens nicht die ganze Zeit hin und her laufen musst. 

Welches Schermuster ist für mein Pferd das Beste? 

Als erstes solltest du dir allerdings überlegen, wie du dein Pferd scheren möchtest. Diese Entscheidung hängt natürlich als ersten davon ab, was du mit deinem Pferd machst bzw. nicht machst. Ein Pferd, das es zwar warm hat, das aber sonst nicht geritten wird, muss zum Beispiel nicht ganz geschoren werden, eventuell reicht ein kleiner Streifen am Hals. 

Das beliebteste Schermuster ist der Jagdschnitt oder auch Hunterschnitt genannt. 

Bei diesem Schermuster bleibt nur das Winterfell an der Sattellage und an den Beinen stehen, um die Beine vor der Kälte zu schützen und an der Stelle wo der Sattel sitzt entstehen keine Irritationen. Tipp: Hierfür kannst du am besten eine Schabracke oder eine Sattelpad als Schablone benutzen. Mit Kreide oder Silberspray kannst du die Muster ganz leicht auf dein Pferd zeichnen und es nach dem Scheren schnell und schonend ausbürsten. 

Weitere Schermuster 

Der Deckenschnitt: Du möchtest mit deinem Pferd im Winter trainieren? Dann ist der Deckenschnitt eventuell etwas für dein Pferd. Bei diesem Schnitt lässt du im empfindlichen Lendenbereich eine kleine „Decke“ stehen. Das Pferd wird bis auf die Beine und den Teil am Rücken, ähnlich wie einer Ausreitdecke geschoren. 

Der Lätzchenschnitt: Diese Schur ist vor allem für Pferde geeignet, die im Winter ohne Decke draußen stehen sollen und geritten werden. Wie der Name schon sagt, schert man die Vorderseite des Halses, die Brust und manchmal auch zwischen den Beinen bis zur Gurtlage, der Rest des Winterfelles bleibt stehen und das Pferd kann auch ohne Decke draußen stehen und kühlt nicht aus. 

Der schmale Streifenschnitt: Dein Pferd muss leichte Arbeit verrichten und schwitzt dabei? Dann ist dieses Model eine Lösung. Bei diesem Schnitt wird die Unterhals-und Bauchbereich bis zu den Flanken geschoren. 

Der Streifenschnitt oder auch Rallyschnitt: Dieser ist vergleichbar mit dem schmalen Streifenschnitt. Er ist vor allem für Pferde geeignet, die mittelschwere Arbeit verrichten. Bei dieser Schur kann dein Pferd die Wärme an den Stellen am besten abtransportieren, wo es auch am meisten schwitzt. Der Kopf des Pferdes kann dabei halb, ganz oder gar nicht geschoren werden. Der Hals, Bauch und der Hintern werden zur Hälfte geschoren. 

Als letztes gibt es noch den Vollschnitt: Diese Schur ist für Pferde, die schwere Arbeit verrichten müssen und auf Turnieren vorgestellt werden. Dein Pferd wird komplett geschoren, auch die Beine und der Kopf. 

Das Scheren 

Am besten beginnst du vorsichtig an der Schulter des Pferdes. Es ist wichtig, dass du immer gegen den Haarstrich scherst. Um so wenig Streifen wie möglich zu bekommen, kannst du am besten in überlappenden Bahnen arbeiten. So hast du am Ende ein schönes gleichmäßiges Resultat. Lass deine Schermaschine die Arbeit machen und übe darum nicht zu viel Druck aus. Lasse die Schermaschine so flach wie möglich durch das Fell deines Pferdes fahren und ziehe Hautfalten mit der freien Hand gerade. Bei den Beinen ist es wichtig immer an der Außenseite zu scheren und die Hinterbeine dabei nach vorne zu ziehen. 

Bürste dein Pferd zwischendurch, damit du siehst, ob du überall gut geschoren hast und damit dein Pferd so wenig Juckreiz, wie möglich kriegt. 

Bleibt ein Stücke Fell stehen? Oder schneiden die Messer nicht richtig? Dann hast du wahrscheinlich zu wenig Spannung auf den Messern. Schaue deshalb immer, ob die Messer nicht zu fest bzw. zu lose eingestellt sind. Wenn die Schraube zu lose eingestellt ist, dann bekommt das Messer keinen Grip im Fell und wenn die Schraube zu fest eingestellt ist, entsteht zu viel Reibung zwischen den Messern, wodurch der Motor zu viel arbeiten muss um die Messer zu bewegen ( in der Regel wird dir in der Gebrauchsanweisung genau erklärt, wie du die Maschine und die Schraube am besten einstellst). 



Mein Pferd hat Angst beim Scheren 

Angst beim ersten Scheren ist eine ganz natürliche Reaktion. Das Pferd kennt das Geräusch nicht und fühlt die Vibration und kann dies nicht zuordnen. 

Das Wichtigste ist, dass sich dein Pferd nicht erschreckt, sondern die Maschine langsam kennenlernen kann und merkt, dass Scheren gar nicht gefährlich ist. Es gibt sogar Pferde, die Scheren angenehm finden. Es empfiehlt sich ungefähr eine Woche vorher dein Pferd an die Maschine zu gewöhnen. Man beginnt am Anfang mit der Maschine im ausgeschalteten Zustand und leg diese auf den Körper des Pferden und macht Scherbewegungen. Sobald das Pferd auf diese Bewegungen gelassen reagiert kann man den nächsten Schritt wagen und die Schermaschine in Gegenwart des Pferdes anschalten, damit sich das Pferd an das Geräusch gewöhnen kann. Halte erst ein paar Meter Abstand und starte die Maschine, beobachte genau die Reaktion deines Pferdes, sobald sich das Pferd erschreckt, solltest du Maschine weiter weg anstellen. Komm jedes Mal ein kleines Stück näher und lob dein Pferd, wenn es sich ruhig verhält. Sobald du neben deinem Pferd stehst und dein Pferd dabei ruhig ist, kannst du Scherbewegungen entlang des Körpers machen, allerdings ohne dieses zu berühren. Wiederhole dies mehrmals in der Woche und beende ein Training immer mit einem ruhigen und nicht mit einem panischem Pferd. Nach ein paar Tagen wird dein Pferd immer ruhiger werden, bis du an dem Schritt angelangst, an dem du dein Pferd auch mit der laufenden Maschine berühren kannst: Jetzt kannst du mit dem Scheren beginnen. Tipp: Such dir jemanden, der dir hilft und dein Pferd belohnt sobald es ruhig ist! 

Wie pflege ich meine Schermaschine richtig? 

Du wirst sehen, dass die Schermaschine relativ schnell voll ist mit Haaren, probiere diese zwischendurch zu entfernen. Außerdem ist es sehr wichtig, dass du die Schermaschine bzw. die Messer zwischendurch ölst. Dafür nimmst du als erstes ein altes Handtuch, das du unter die Maschine hältst. Dann kannst du ein paar Tropfen auf die Messer oder in den Ölschlitz geben. Wische mit dem Handtuch überschüssiges Öl ab. Schalte die Maschine erst ein und lass sie ein paar Sekunden laufen, damit sich das Öl gut verteilen kann. Wiederhole dies alle 10 Minuten während du scherst. So pflegst du nicht nur deine Maschine, sondern erhältst auch ein gelichmäßigeres Scherergebnis. Wir empfehlen Öl zu benutzten, das von der selben Marke wie deine Schermaschine ist. Es gibt Maschinen die bestimmtes Öl brauchen, um länger funktionstüchtig zu bleiben. 

Nachdem du 3-5 Mal geschoren hast, sind deine Messer nicht mehr so scharf, wie am Anfang. Dies wirst du auch beim Scheren merken, da du öfter über manche Stellen scheren musst. Sobald dies passiert sind deine Messer zu stumpf und müssen geschliffen werden. Dies kannst du zum Beispiel auch bei uns machen lassen. Bringe die Messer in eine Filiale oder schick sie direkt zu uns in die Hauptfiliale nach Drachten. In einer Schermaschine hast du Ober- und Unterkämme, das heißt 2 Messer, die zusammen ein Set ergeben. Bei uns bezahlst du 7,50€ pro Set zzgl. 6,95€ Versandkosten. Nachdem die Messer geschliffen sind, kannst du diese wieder abholen oder wir schicken sie an dich zurück. Hier findest du alle Infos

Wo bewahre ich meine Schermaschine am besten auf? 

Da es sich bei einer Schermaschine um ein elektrisches Gerät handelt, empfehlen Schermaschinen an einem trockenen und warmen Platz aufzubewahren. Am besten in einem Koffer oder einer Kiste. In der Regel wird eine Schermaschine zusammen mit einem Koffer geliefert, falls dies nicht der Fall sein sollte, kannst du zum Beispiel eine Werkzeugkiste aus dem Baumarkt nutzen. Nachdem du mit dem Scheren fertig bist, raten wir dir die Messer und die Maschine zu reinigen und die Messer nochmals extra einzuölen, damit sich kein Rost bildet. Die Maschine selber kannst du am besten in dem alten Handtuch bewahren, das du benutzt hast. Denn Kälte und Nässe sind Gift für Schermaschinen. 

Nach dem Scheren 

Als erstes solltest du dein Pferd richtig gut putzen damit es keinen Juckreiz durch die abgeschnittenen Haare bekommt. Wir empfehlen euch außerdem euer Pferd wälzen zu lassen: einerseits kann es so nochmal alle losen Haare abschütteln und andererseits ist dies auch eine Belohnung nach langem Stillstehen. Danach solltet ihr das Pferd richtig gründlich putzen und eine Winterdecke aufziehen. Wenn du auch den Hals und den Kopf geschoren hast, dann empfehlen wir eine Winterdecke mit Hals, die den Pferd noch besser wärmt. Beim Putzen, Warm- und Trockenreiten empfehlen wir euch eine Ausreit- bzw. Nierendecke aufzulegen, damit euer Pferd nicht auskühlt. Hier findet ihr sowohl Fleece- als auch regendichte Ausreitdecken


Viel Erfolg beim Scheren! 

Hier geht es zu unserem Schermaschinensortiment 


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