Entgiftung oder Detoxing ist ein Begriff, den man heutzutage überall liest, in der Regel im Zusammenhang mit der menschlichen Gesundheit und Ernährung. Wie wichtig ist Detoxing für unsere Pferde? Das lest ihr in diesem Gastblog von NML Health.
Wenn es um die Entgiftung bei Pferden ging, war ich bisher immer sehr zögerlich und zurückhaltend. Glücklicherweise weiß ich es mittlerweile besser und sehe ich auch die Vorteile dieses Prozesses. Wie oft höre ich von Besitzern von Pferden mit chronischen Beschwerden, die sich nach einer Entgiftungskur im Frühjahr und/oder Herbst enorm verbessern. Auf der anderen Seite behaupten leider immer noch viele Besitzer, dass ihr Pferd so etwas nicht braucht. Ein Tierarzt hat mir einmal gesagt, mit wie vielen Giftstoffen unsere Pferde in Kontakt kommen: Wurmkuren, Impfungen, Medikamente, Futterwechsel, aber auch Pilze und Bakterien im Futter oder Heu. Selbst wenn ein Pferd niemals seinen Stall verlassen würde, kommt es zwangsläufig mit Giftstoffen in Berührung, da beispielsweise sein Heu oder seine Silage von einer Weide stammt, an der Autos vorbeifahren oder auf bzw. neben der Chemikalien verwendet werden. Auch auf der Weide möglicherweise anwesenden Bachläufe, aus denen die Pferde trinken, sind oftmals mit (kleineren Mengen) an Giftstoffen versetzt und die häufig als Tränke verwendeten schwarzen Kunststoffkübel und -wannen enthalten in vielen Fällen Weichmacher.
Was ist Entgiftung?
Das Immunsystem, die körpereigene Abwehr von Krankheitserregern, funktioniert am besten in einem sauberen und gesunden Körper. Vor allem Leber und Nieren haben alle Hände voll zu tun, um den Körper sauber zu halten und Abfallprodukte zu entsorgen. Kommt es zu einer Aufhäufung dieser Abfallprodukte, verschlechtert dies die Reinigungsfunktion der Leber und der Nieren. Mit einer Entgiftungskur reinigt man die Organe von diesen Abfallstoffen, wodurch das Immunsystem wieder in voller Stärke arbeiten kann. Hat ein Pferd eine Insulinresistenz, ist eine Entgiftung sehr empfehlenswert, besonders zu Beginn des Frühjahrs. Ein insulinresistentes Pferd hat oft Fettspeicher um den Schweif und im Bereich der Mähne, in denen sich eine Menge Abfallprodukte ansammeln. Aufgrund dieser Abfallprodukte reagiert ein Pferd eher allergisch auf den Stich der Culicoides-Mücke, wodurch ein Sommerekzem entstehen kann.
Wie entgifte ich mein Pferd?
Wir empfehlen, die Entgiftungskur über einen Zeitraum von 4 bis 6 Wochen zu verabreichen. Beginne mit einer niedrigen Dosierung und erhöhe die Dosis nach und nach. Manche Tiere sind so empfindlich, dass man ihnen eine niedrigere Dosierung geben muss als auf der Verpackung angegeben. Bei der Entgiftung kann es passieren, dass dein Pferd für einige Tage energielos wirkt und dünneren Mist als gewöhnlich hat. Ist dein Pferd trächtig oder krank, solltest du eine Entgiftung niemals ohne Rücksprache mit deinem Tierarzt durchführen!